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Wir spielen die Hits der letzen 300 Jahre!



Watt - Meer - Strand und Sand

Das norddeutsche Patientenradio in Schleswig Holstein


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Patientenfunk Elmshorn

„Radio mit Herz“
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Webinfo Versions_informationen_s173 hauptseite_home_voll_s146 Bewerbung Medien- Inflation…

Medieninflation


Nennen wir den Effekt der modernen Radiolandschaft einfach „Medieninflation“.


Der Irrsinn beginnt beim Radio - dem mittlerweile von vielen Menschen zum  

nervigsten Medium gekürt wurde. Das Fernsehen regiert auf Platz 2 und somit hat „Radio“ erstmals der Glotze dem Rang abgelaufen.


„Blöder und eintöniger“ geht es nicht - so die Worte zahlreicher Hörer, die geplagt vom Formatradiosender ihrer Wahl Empfangsräte aus dem Fenster

werfen.


Kaum hat man die Kiste eingeschaltet, nerven das lustige Morningduo „Sabine und Sven“ den Hörer. Kurz darauf tönt „Staumelder Heinz“ in einer kaum noch verständlichen Mobiltelefonqualität mit den Worten „mmff grmff braaa zsssrrr“ was übersetzt auf einen Stau hinweisen könnte.


Schön für die Hausfrau oder den Menschen im Büro, der sich auf den Stau freut. Ärgerlich für jene, die bereits im Stau stehen und das hirnlose Gebrabbel von Heinz wenig nützt.  


Der Wahnsinn hat Methode - fesselt man den letzen, akustisch entmündigten Hörer vorm den Radio. Gewinnspiele versprechen viele Euro - meldet sich der Hörertrottel mit dem wenig geistreichen Sendernamen am Telefon.


„Idiotie ohne Grenzen…“ so könnte ein neues Spiel für die Radiosender lauten.


Wahnsinn ohne Grenzen…


Das Internet- oder Webradio hat dem ursprünglich als hochwertig angesehenen Medium „Radio“ in den vergangenen Jahren erheblichen Imageschaden zugefügt. Mittlerweile vermischen sich die Sender - ob nun terrestrisch mit Antenne und FM-Frequenz - oder Webradio auf einer IP-Adresse.


Gehau hier liegt der Irrsinn, denn beide Niveaus sind kaum zu unterscheiden. Dabei haben die terrestischen Sender den geistigen Inhalt der meisten Webradios angenommen.


Von hochwertigem Radioinhalt ist keine Spur mehr vorhanden.


NDR und RIAS Berlin


Das, was einst Sender wie dem NDR (Norddeutscher Rundfunk) oder den RIAS-Berlin (Rundfunk im Amerikanischen Sektor) ausmachte, gehört der Vergangenheit an.


Qualität wich Quantität und so erleben wir als Patientenradio den aktuellen Verfall unserer Radiolandschaft. Als wir 1989 mit dem Radiosender an die Öffentlichekti gingen, war dies eine Sensation.


Nur wenige Jahre zuvor startete der erste Privatsender „Radio Schleswig-Holstein“ sein Programm. Wir von Radio K.R.E. wollten anders sein - aber trotzdem ein greifbares Niveau erhalten.


Smartphone, Streaming & Co


Der Trend ist für uns als ehrenamtliche Einrichtung ist eine Talfahrt. Akzeptanz und öffentliches Interesse an der Einrichtung ist gering - finazielle Unterstützung gibt es nicht mehr.


Gegen die zunehmende Isolation durch mobile Mediendienste gerät Radio K.R.E. zunehmend in die Bedeutungslosigkeit. Aktuelle Musikauswahlist ist nicht mehr bezahlbar - in der Szene illegale Kopien keine Option.


Offizielle Radiosender tauschen legal benötigte Titel in einem Netzwerk - davon sind wir weit entfernt. Hinzu kommen GEMA Kosten - die noch vom Klinikum übernommen werden.

Die Wahrheit tut weh…!


Webradio…


Vor gut 20 Jahren war es ein unbekanntes Medium. Audiosignale über eine

Telefonleitung zu senden war die höchste Form der Verbreitung.

Entweder vom Sendestudio zum Sendeturm - oder als Überspielleitung

zwischen zwei Funkhäusern.


Erst mit dem ISDN (Integriertes Text und Datennetz der Deutschen Bundespost/Telekom) waren erste Point-to-Point Verbindungen möglich.


Dies ermöglichte erstmals auch Privatpersonen auf geeigneten Plattformen „Radiosendungen“ zu verbreiten. Das Internet- oder Webradio waren für

die breite Masse geöffnet.  


Doch genau hier lauert der Wahnsinn: Jetzt konnte sich jeder Trottel mit Computer und Mikrofon bewaffnen und die Welt mit einem eigenen „Radioprogramm“ zum Wahnsinn treiben. Ab diesem Zeitpunkt nahm die

Verblödung ihren Lauf…


Webradioportale mit dem geistigen Niveau einer Tütensuppe sollten fortan

im Lautsprecher unserer Computer ertönen.


Einzige Chance auf Ruhe: Der Seitenschneider am Netzwerkkabel…!


Wehe dem - der WLAN hatte…!



 



Warum ein Patientenradio keinen Nachwuchs bekommt… und viele Einrichtungen den  Betrieb einstellen.

Unsere Zukunft


Aktuell besteht Radio K.R.E. seit mehr 30 Jahren. Am 1 Mai 1989 gingen wir erstmals auf Sendung - am 1 Mai 2019 feierten wir das 30 Jährige Bestehen.


Trotz Presseartikel in verschiedenen Lokalzeitungen blieben die Besucher amn diesem tag aus. Frustration macht sich breit - es schwindet die letzte Motivation aller Mitarbeiter, sich noch für den Erhalt der Einrichtung einzusetzen.


Doch wo bleiben Interesse und Aufmerksamkeit für eine gute Sache? Die meisten Patienten bringen sich ihre Playlist auf Smartphone & Tablet gleich mit - die öffenrlichen Radiosendern dudeln die Hits „rauf und runter“ und wir - als ehrenamtliche Einrichungen „versuchen den letzen Ton für ein wenig Aufmerksamkeit zu halten…“


Ein vergebliches Spiel im Land der Medienmonster.



Ehrenamt


Ein Ehrenamt soll Spaß machen… und genau dort liegt unser Schwachpunkt. Die Räumlichkeiten werden uns vom Klinikum bereitgestellt. Weitere Unterstützungsleistungen vom Land, der Stadt oder anderen Quellen erhalten wir nicht.


Der „Förderverein für das Klinikum Elmsohorn“ übergab 2010 grosszügig eine finanzielle Spende zur Modernisierung des Studios. Doch was bringt ein modernes Studio - wenn das Programm nur im Haus empfangen wird - aber keine Perspektive für eine erweiterte Erreichbarkeit der Hörer geschaffen wird…?


Das grösste Problem ist die Akzeptanz der Leistung. Ohne Feedback keine Motivation - und das Feedback ist technisch nicht möglich. Hinzu kommt die Tatsache, das wir im Strudel der „vielen Angebote“ schlichtweg untergehen.


U-Boot


Unser Sender ist wie ein U-Boot. Viele wissen das es Ihn gibt - nur wo er sich gerade befindet - ist unbekannt.


Jede Arbeitsgruppe, die „bei Vollmond freilaufene Rauhaardackel im Stadtpark nach 20 Uhr“ einfängt erhält mehr Aufmerksamkeit, als ein ehrenamtliches Radioteam.


Auch wenn dieses Beispiel absurd erscheint - es spiegelt den aktuellen Unmut

im Team und der gesamten Situation wieder. Preise und Auszeichnungen werden für ehrenamtliche Tätigkeiten verliehen und stehen oftmals in keinem Bezug zur erbrachten Leistung ALLER Beteiligten.


Radio ist Teamarbeit - und hier liegt das Problem. Bei uns - in fast jedem Bereich oder Verein der heutigen Zeit.


Zukunft


Aktuell sehen wir keine Zukunft der Einrichtung und müssen uns mit dem Gedanken befassen, das Patientenradio nach 30 Jahren zu schliessen. Die Auflösung ist eine der letzen Alternativen - denn die Anzahl neuer Bewerber ist in vergangenen Jahren gering.


Da wir keinen „livestream“ in das Internet senden, ist die Einrichtung bei jungen Menschen niedrig angesetzt - denn Möglichkeiten der populären „Selbstverwirklichung“ gibt es nicht. Wer in einem echten Studio unter professioneller Umgebung „lernen“ möchte - ist bei uns nrchtig.


In heutigen „Büro-Studios“ ist vom Radioflair nichts mehr übrig.


Junge Menschen arbeiten mit Computern und übersehen dabei, das weit mehr

als ein Mausklick nötig ist - eine „echte“ Radiosendung zu produzieren.


An dieser Stelle sehen wir die Gefahr, das Schleswig Holstein den letzen

Patientenfunk verliert, der noch auf Sendung ist.


„Gerade jetzt zeigt die Missachtung der Formatradiosender und schwindendes Interesse der Webetreibenden den Verfall des künstlichen Radios…“



Bleibt abzuwarten, wann die ersten, kommerziellen Radiosender in die Insolvenz gehen - aus Mangel Interesse, an Hörern und Werbeeinnahmen…


© 2019 Text: Jens Kelting





© 2019 Bildarchiv Radio K.R.E.


Bild 1. Antennanlge UHF/VHF Radio/Fernsehantenne

Bild 2: Moderatorin bei Radio K.R.E.

Bild 3: U343 im Hamburger Hafen, Bericht aus 2006

Bild 4: Fader, Monitora Regler Radiostudio 70/80er Jahre