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Wir spielen die Hits der letzen 300 Jahre!



Watt - Meer - Strand und Sand

Das norddeutsche Patientenradio in Schleswig Holstein


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Patientenfunk Elmshorn

„Radio mit Herz“
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Innovativ und wegweisend waren auch Konzepte und Ideen der EPR .

Es entstand mit viel Liebe zum Detail ein Programm, das abgestimmt auf die

Bedürfnisse der Patienten eine wohlklingende Bereicherung im tristen

Klinikalltag war. Und doch sind die zum Teil abgeschnittenen Kabel in

der grünen Kiste ein Teil Geschichte EPR, die sich zum Abschalten der

Einrichtungen entschlossen haben.

Nach über 26 Jahren aktiver Radiogeschichte endet das Programm der

EPR im St. Elisabeth Krankenhaus endgültig. Das, was uns

erst wie ein Hoax vorkam - stellte sich als bittere Wahrheit heraus.


Beklommen nahmen wir den Inhalt der Mail entgegen. Irgendwie ist

ein anderes Krankenhausradio auch ein Teil von uns, wenn wir die

Auflösung einer gleichgesinnten Einrichtung sehen.


Wir erleben Auswirkungen der Formatradioszene und Übernahme der

Medienwelt „Smartphone“. Historische Formate mit Niveau werden einfach

niederwalzt und rutschen in die Bedeutungslosigkeit…

EPR

Eutiner Patienten Radios

EPR

Eutiner Patientenradios stellen den Sendebetrieb ein (16.08.2010)

Ein Rückblick






Irgendwie liebevoll – aber auch bizarr wirken die aufgerollten Kabelenden, versehen mit typischen Steckverbindern der Radiowelt.


Dick ist die Staubschicht auf dem Sony CD-Player mit seinen vielen Betriebsstunden - die man dem sauberen Gerät kaum ansieht.

Und doch ist er weg – der Strom, der seinerzeit die Geräte am Leben erhielt. Neben mir dokumentiert ein aufgetürmter Berg Kabel

unmissverständlich den Abbau eines Studios, das seinerzeit ehrenamtliches Engagement und Einsatz erlebte.



Wir befinden uns in den Räumlichkeiten der EPR – den Eutiner Patientenradios im Sankt Elisabeth Krankenhaus Eutin. Schon weit vor

den Zeiten des Audiostreamings und digitaler Sendetechnik legte man hier Wert auf Qualität und innovative Technik. Eine eigens dafür

konstruierte Übertragungstechnik bildete ein Netzwerk zwischen mehreren Krankenhäusern, um diese mit einem gemeinsamen

Radioprogramm zu versorgen.
























































Das Team vom Kranhausradio Elmshorn besuchte einst die EPR in ihrem Studio. Das war in den 90er Jahren. Private Radiosender hatten seit

knapp 10 Jahren den Markt mit ihren „neuartigen“ Programmen überschwemmt.

Von vielen Konsumenten waren jene Sender als „Erlösung“ empfunden - betrachtete man die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten mit ihrem

oftmals steifen Programmschema.


Nun stand ein „Klinikfunker-Treffen“ an um Erfahrungen im Umgang mit dem Medium auszutauschen. Programminhalt, Ablauf und Organisation

bildeten die Hauptthemen des Nachmittags. Besucher brachten Ideen und Sendemitschnitte in die gemischte Runde.


Das Programmangebot überschaubar - private Radiosender noch zurückhaltend: Ein Klinksender fand somit auch „Gehör“ - weit entfernt vom
Programmwahnsinn heutiger Dudelsender. Die EPR hingegen stellten sich den Anforderungen der Patienten mit einem ausgewogenen Musikprogramm

und einer dezenten – aber charaktervollen Moderation. Radio von Menschen für Menschen.


Gerade zappelt die Anzeige des DAT-Recorder vor mir im Rhythmus einer archivierten Sendung, die aus dem Lautsprecher tönt. Eine bunte

Mischung aus Enthusiasmus, Verantwortung und dem leichten Hang zum experimentellen Radio ist das akustische Erlebnis, das ich als temporäre

Wiederbelebung der EPR hören darf. Sie sind in der Moderation stets bodenständig geblieben – und so ersparten die EPR dem Zuhörer die heute

übliche Form der Dudelsender.


Die Vergangenheit liegt zerlegt im Karton - die Highlights EPR Geschichte. Realität holt uns ein, als wir am vergangenen Wochenende einen

Teil der technischen Ausstattung von den EPR zu treuen Händen bekamen. Ein mulmiges Gefühl überkam uns - als wir die leere Räumlichkeiten

des Senders betraten. In der Erinnerung noch die laufende Sendung als wir zu Besuch waren - jetzt die Leere im Raum.


Töne auf Leitung und Kabel sind verstummt, die Technik abgeschaltet. Ein Bild, das in den 90er Jahren kaum denkbar war.


Das Team vom Krankenhausradio-Elmshorn hat sich entschlossen, einen Teil der geleisteten Arbeit bei uns weiterzuführen.

Mit freundlicher Zustimmung des EPR-Teams werden wir vorhandenes Archivmaterial digital aufarbeiten und bei uns im Sendeprogramm

einfügen. Die historischen Aufnahmen sind ein Zeugnis damaliger Arbeit der EPR. Akustische Schätze - die es nun durchzuhören gilt.


Den Slogan der EPR werden wir in weiterführen:


„Wir spielen die Hits der letzten 300 Jahre!"


Das Krankenhausradio geht mit einem Mix aus Schallplatte, CD und Computerfile an den Start. Moderne Sender hingegen setzen auf digitale

Technik und einer Roation von maximal 300 Titen in der Woche - und das ist bereits mehr als die meisten Sender spielen.





































Diese Symbiose analoger und digitaler Sendetechnik ist die Königsdisziplin im Umgang der Medien. Fast alle modernen Radiosender haben den letzen

Plattenspieler auf dem Studio verbannt in der Hoffnung endlich Supermodern zu sein. Blöd, das es Sender gibt - die als „neu gekürtes“ Markenzeichen

ihrer Programme „Vinyl“ in Echtzeit abspielen…. Dem Wahnsin sei freier Lauf gegeben…


„Radio zum anfassen“ - dieses Thema gehört mittlerweile in die Geschichtsbücher der Medienstudenten. So auch die EPR - die mit interkativen

Spielen für Patienten und somit Hörern den Alltag etwas bunter gestaltet haben.


Ob Musikwünsche - Ratequiz oder Moderationenzu bestimmten Themen - die EPR hatten es drauf. Benedikt Makurat, Cornelia Kielinger und

Sven Radestock machen Dank ihres unermüdlichen Einsatz über 25 Jahre möglich diesen Patientenfunk zu betreiben.


Einer der letzen Kliniksender, der in Schleswig Holstein noch existierte.


Und so bleibt ein Lachen zurück, sieht man auf die Leistungen vergangener Tage, die vielen Patienten einen schönen Aufenthalt mit den

EPR beschert haben.


Wer zuletzt Lacht – lacht am Besten!







Danke an das EPR Team für den Kontakt,

die vielen Sendungen und der überlassenen

Technik


Wir vom gesamten Radio K.R.E. Team

machen das Beste daraus!



© 2010-2019 Jens Kelting für Radio K.R.E.



Das Internet steckte zu dieser Zeit noch in den Kinderschuhen und das damit verbundene Audiostreaming war bisher eine unbezahlbare Möglichkeit, Musikinformationen zu übertragen.


Einzige Übertragungsmöglichkeit waren eigens zu diesem Zweck angemietete

NF-Tonfrequenzleitungen der Post, mit denen das analoge Signal unverschlüsselt und analog auf die Reise geschickt wurde.


Abgesehen von Verlusten in der Übertragungsqualität erreichte das Programm den Empfänger ohne weitere Verzögerung.


Die erheblichen Kosten für die „Mietleitungen“ wurden in eigener Verantworung übernommen - was eine kleine Meisterleistung war.



Die EPR hatten den Trend erkannt und nutzen digitale Technik zur Sendungsgestaltung. Weit über 20 Jahre aktives Radio im Krankenhaus

ist eine bemerkenswerte Leitung. Doch es ist schwer geworden, sich parallel zur massiven „Druckbetankung“ vieler Medien mit wenig Personal

zu behaupten.


Ein Grund, warum die EPR Sendebetrieb und Engagement beendeten. Die „Radioluft“ war einfach raus. Es ist schwer, entsprechenden

Nachwuchs für ein Medium zu finden in dem man sich nicht zum  „Influencer“ der Neuzeit machen kann. Für heutige Flachdenker ist ein Radiosender

keine Plattform mehr.

Zwangsberieselung und akustisches Hintergrundrauschen sind die Schlagwörter, sie sich auf heutige Radioformate anwenden lassen. Von Intelligent

der aktuellen Formate - keine Spur.



So klafft die Spalte zwischen analoger Sendetechnik und digitaler Wunderwelt immer mehr und bleibt unhörbar für den Konsumenten oder Zuhörer.

Jene Finanzvolumen für ausgefeilte und unbemannte Sendetechnik können sich die kleinen Radiostationen in Kliniken oft nicht leisten und werden

zwangsweise mit dem Programmangebot der kommerziellen Sender verglichen. Dieser Vergleich kann nicht standhalten – egal aus welcher Sichtweise.

Aus der Sicht der Radiomacher muss er das nicht – aus der Sicht der Hörer schon…



Mittlerweile haben wir Zeit gefunden, bestehendes Archivmaterial der EPR aufzubereiten.


Diese historischen Mitschnitte aus den 90er Jahren beinhalten viele Interessante Anregungen

zur Sendungsplanung, Wir sind gespannt.

Auch rechtlichen Gründen dürfen wir NUR Ausschnitte der Moderation OHNE Musik hier veröffentlichen.


Die Genehmigung der EPR haben wir durch Benedikt Makurat erhalten, der uns freundlicherweise

das Archivmaterial auf DAT (Digital Audio Tape) überlassen hat.