Wir spielen die Hits der letzen 300 Jahre!
Watt -
Das norddeutsche Patientenradio in Schleswig Holstein
Patientenfunk Elmshorn
Webseite V4.46_40/21.03.2023
Innovativ und wegweisend waren auch Konzepte und Ideen der EPR .
Es entstand mit viel Liebe zum Detail ein Programm, das abgestimmt auf die
Bedürfnisse der Patienten eine wohlklingende Bereicherung im tristen
Klinikalltag war. Und doch sind die zum Teil abgeschnittenen Kabel in
der grünen Kiste ein Teil Geschichte EPR, die sich zum Abschalten der
Einrichtungen entschlossen haben.
Nach über 26 Jahren aktiver Radiogeschichte endet das Programm der
EPR im St. Elisabeth Krankenhaus endgültig. Das, was uns
erst wie ein Hoax vorkam -
Beklommen nahmen wir den Inhalt der Mail entgegen. Irgendwie ist
ein anderes Krankenhausradio auch ein Teil von uns, wenn wir die
Auflösung einer gleichgesinnten Einrichtung sehen.
Wir erleben Auswirkungen der Formatradioszene und Übernahme der
Medienwelt „Smartphone“. Historische Formate mit Niveau werden einfach
niederwalzt und rutschen in die Bedeutungslosigkeit…
EPR
Eutiner Patienten Radios
EPR
Eutiner Patientenradios stellen den Sendebetrieb ein (16.08.2010)
Ein Rückblick
Irgendwie liebevoll – aber auch bizarr wirken die aufgerollten Kabelenden, versehen mit typischen Steckverbindern der Radiowelt.
Dick ist die Staubschicht auf dem Sony CD-
Und doch ist er weg – der Strom, der seinerzeit die Geräte am Leben erhielt. Neben mir dokumentiert ein aufgetürmter Berg Kabel
unmissverständlich den Abbau eines Studios, das seinerzeit ehrenamtliches Engagement und Einsatz erlebte.
Wir befinden uns in den Räumlichkeiten der EPR – den Eutiner Patientenradios im Sankt Elisabeth Krankenhaus Eutin. Schon weit vor
den Zeiten des Audiostreamings und digitaler Sendetechnik legte man hier Wert auf Qualität und innovative Technik. Eine eigens dafür
konstruierte Übertragungstechnik bildete ein Netzwerk zwischen mehreren Krankenhäusern, um diese mit einem gemeinsamen
Radioprogramm zu versorgen.
Das Team vom Kranhausradio Elmshorn besuchte einst die EPR in ihrem Studio. Das war in den 90er Jahren. Private Radiosender hatten seit
knapp 10 Jahren den Markt mit ihren „neuartigen“ Programmen überschwemmt.
Von vielen Konsumenten waren jene Sender als „Erlösung“ empfunden -
oftmals steifen Programmschema.
Nun stand ein „Klinikfunker-
bildeten die Hauptthemen des Nachmittags. Besucher brachten Ideen und Sendemitschnitte in die gemischte Runde.
Das Programmangebot überschaubar -
Programmwahnsinn heutiger Dudelsender. Die EPR hingegen stellten sich den Anforderungen der Patienten mit einem ausgewogenen Musikprogramm
und einer dezenten – aber charaktervollen Moderation. Radio von Menschen für Menschen.
Gerade zappelt die Anzeige des DAT-
Mischung aus Enthusiasmus, Verantwortung und dem leichten Hang zum experimentellen Radio ist das akustische Erlebnis, das ich als temporäre
Wiederbelebung der EPR hören darf. Sie sind in der Moderation stets bodenständig geblieben – und so ersparten die EPR dem Zuhörer die heute
übliche Form der Dudelsender.
Die Vergangenheit liegt zerlegt im Karton -
Teil der technischen Ausstattung von den EPR zu treuen Händen bekamen. Ein mulmiges Gefühl überkam uns -
des Senders betraten. In der Erinnerung noch die laufende Sendung als wir zu Besuch waren -
Töne auf Leitung und Kabel sind verstummt, die Technik abgeschaltet. Ein Bild, das in den 90er Jahren kaum denkbar war.
Das Team vom Krankenhausradio-
Mit freundlicher Zustimmung des EPR-
einfügen. Die historischen Aufnahmen sind ein Zeugnis damaliger Arbeit der EPR. Akustische Schätze -
Den Slogan der EPR werden wir in weiterführen:
„Wir spielen die Hits der letzten 300 Jahre!"
Das Krankenhausradio geht mit einem Mix aus Schallplatte, CD und Computerfile an den Start. Moderne Sender hingegen setzen auf digitale
Technik und einer Roation von maximal 300 Titen in der Woche -
Diese Symbiose analoger und digitaler Sendetechnik ist die Königsdisziplin im Umgang der Medien. Fast alle modernen Radiosender haben den letzen
Plattenspieler auf dem Studio verbannt in der Hoffnung endlich Supermodern zu sein. Blöd, das es Sender gibt -
ihrer Programme „Vinyl“ in Echtzeit abspielen…. Dem Wahnsin sei freier Lauf gegeben…
„Radio zum anfassen“ -
Spielen für Patienten und somit Hörern den Alltag etwas bunter gestaltet haben.
Ob Musikwünsche -
Sven Radestock machen Dank ihres unermüdlichen Einsatz über 25 Jahre möglich diesen Patientenfunk zu betreiben.
Einer der letzen Kliniksender, der in Schleswig Holstein noch existierte.
Und so bleibt ein Lachen zurück, sieht man auf die Leistungen vergangener Tage, die vielen Patienten einen schönen Aufenthalt mit den
EPR beschert haben.
Wer zuletzt Lacht – lacht am Besten!
Danke an das EPR Team für den Kontakt,
die vielen Sendungen und der überlassenen
Technik
Wir vom gesamten Radio K.R.E. Team
machen das Beste daraus!
© 2010-
Das Internet steckte zu dieser Zeit noch in den Kinderschuhen und das damit verbundene Audiostreaming war bisher eine unbezahlbare Möglichkeit, Musikinformationen zu übertragen.
Einzige Übertragungsmöglichkeit waren eigens zu diesem Zweck angemietete
NF-
Abgesehen von Verlusten in der Übertragungsqualität erreichte das Programm den Empfänger ohne weitere Verzögerung.
Die erheblichen Kosten für die „Mietleitungen“ wurden in eigener Verantworung übernommen -
Die EPR hatten den Trend erkannt und nutzen digitale Technik zur Sendungsgestaltung. Weit über 20 Jahre aktives Radio im Krankenhaus
ist eine bemerkenswerte Leitung. Doch es ist schwer geworden, sich parallel zur massiven „Druckbetankung“ vieler Medien mit wenig Personal
zu behaupten.
Ein Grund, warum die EPR Sendebetrieb und Engagement beendeten. Die „Radioluft“ war einfach raus. Es ist schwer, entsprechenden
Nachwuchs für ein Medium zu finden in dem man sich nicht zum „Influencer“ der Neuzeit machen kann. Für heutige Flachdenker ist ein Radiosender
keine Plattform mehr.
Zwangsberieselung und akustisches Hintergrundrauschen sind die Schlagwörter, sie sich auf heutige Radioformate anwenden lassen. Von Intelligent
der aktuellen Formate -
So klafft die Spalte zwischen analoger Sendetechnik und digitaler Wunderwelt immer mehr und bleibt unhörbar für den Konsumenten oder Zuhörer.
Jene Finanzvolumen für ausgefeilte und unbemannte Sendetechnik können sich die kleinen Radiostationen in Kliniken oft nicht leisten und werden
zwangsweise mit dem Programmangebot der kommerziellen Sender verglichen. Dieser Vergleich kann nicht standhalten – egal aus welcher Sichtweise.
Aus der Sicht der Radiomacher muss er das nicht – aus der Sicht der Hörer schon…
Mittlerweile haben wir Zeit gefunden, bestehendes Archivmaterial der EPR aufzubereiten.
Diese historischen Mitschnitte aus den 90er Jahren beinhalten viele Interessante Anregungen
zur Sendungsplanung, Wir sind gespannt.
Auch rechtlichen Gründen dürfen wir NUR Ausschnitte der Moderation OHNE Musik hier veröffentlichen.
Die Genehmigung der EPR haben wir durch Benedikt Makurat erhalten, der uns freundlicherweise
das Archivmaterial auf DAT (Digital Audio Tape) überlassen hat.